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Die Schweizerische Nationalbank behält ihren Leitzins bei

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich am 12. Dezember 2019 dazu entschieden, ihren Leitzins unverändert bei -0.735% zu belassen. Dies könnte verschiedensten Akteuren missfallen. Die SNB wird den Banken weiterhin Negativzinsen auferlegen, was zur Folge hat, dass die Pensionskassen weiterhin für ihr angelegtes Kapital bezahlen müssen. Tomas Jordan, Präsident der SNB, betont dass die fünf Jahre alten Negativzinsen noch immer notwendig sind. Da der Wert des Frankens immer noch hoch ist, bleibt die Inflation niedrig. Die Zentralbank will daher den Druck auf die Schweizer Währung verringern und die Wirtschaftstätigkeit unterstützen, indem sie das Sparen weniger attraktiv gestaltet.

Ökonomen stellen diese Politik jedoch stark in Frage und zweifeln an der dauerhaften Wirksamkeit dieser Negativzinsen. Nikolaï Markov, Senior Economist bei Pictet, drückte bei RTS Info seine Meinung zur aktuellen Lage aus:

Langfristig werden wir mehr negative als positive Auswirkungen haben. Die Negativzinsen sind zu einem Teil der Wirtschaft geworden und betreffen langsam aber sicher alle Sparenden, sogar die ganz Kleinen.

Der Experte glaubt, dass dies bei der Bevölkerung ein negatives Gefühl hervorruft und Fragen aufwirft: Was passiert genau und wieso werden ihre Ersparnisse jetzt besteuert? Er weist darauf hin, dass die Menschen paradoxerweise beginnen, mehr zu sparen, um sich auf eine unsichere Zukunft vorbereiten zu können. Dies reduziert ihren Konsum und kann einen unerwünschten Einfluss auf die Wirtschaftstätigkeit haben.

Angesichts dieser Kritik gesteht die SNB, dass die aktuelle Situation für Pensionskassen und Sparer nicht einfach ist. Aber laut Thomas Jordan ist eine Erhöhung der Zinsen zu riskant: das Wachstum (1% im Jahr) könnte Schaden nehmen, die Preise sinken und die Arbeitslosigkeit steigen.

Quelle: snb.ch